Diese Vorlesungsreihe führt zunächst in die aktuelle Debatte um die Freiheit des menschlichen Willens ein. Sie erläutert grundlegende begriffliche Unterscheidungen (Wille vs. Wollen, Willensfreiheit vs. Handlungsfreiheit), sie diskutiert die Bedeutung moderner physikalischer Theorien (Quantenphysik, Chaostheorie), sie skizziert die Einteilung maßgeblicher philosophischer Positionen (Kompatibilismus, Inkompatibilismus), und sie erklärt den Streit um das Anders-handeln-Können bzw. Anders-wollen-Können unter identischen Umständen (konditionale Analyse, Frankfurt Cases).
Sodann entwickelt sie, in Auseinandersetzung mit den Freiheitsentwürfen von Harry Frankfurt und Wilfrid Sellars, einen eigenen Ansatz, Willensfreiheit mit Naturkausalität zu verbinden. Sie folgt dabei der klassischen Idee, Freiheit des Willens als ein Handeln nach Gründen zu verstehen, bezieht aber eine besondere Stellung, indem sie für einen Platonismus der Gründe plädiert, sich gegen einen Dualismus von Perspektiven wendet und zuletzt die reale Wirksamkeit von Gründen im menschlichen Entscheiden und Handeln nachzuweisen sucht.
Die Buchfassung mit dem Titel „Was uns frei macht“ ist 2024 bei Suhrkamp erschienen.