Der Tag, an dem ich meinen besten Freund sterben ließ

Der Tag, an dem ich meinen besten Freund sterben ließ
Dietmar Hübner: Der Tag, an dem ich meinen besten Freund sterben ließ

Der Tag, an dem ich
meinen besten Freund sterben ließ

Erzählungen
Verlag Dreiviertelhaus
Berlin 2025
ISBN: 978-3-96242-914-0

Ein alter Mann ernährt sich von einem Tässlein Tee am Tag, um sich seine monatliche Stunde in einem verschneiten Bordell leisten zu können. Eine Taschendiebin besteht darauf, ein berühmter Filmstar zu sein, und lässt sich sogar mit einem Mörder ein, um endgültig in ihr Idol verwandelt zu werden. Ein Bräutigam bekommt am Tag seiner Hochzeit so kalte Füße, dass er dem Geist eines ertrunkenen Kindes auf den See hinaus folgt – denn wie ein guter Freund weiß: „Natürlich, man kann nie wissen, was sein wird. Aber eben deshalb verspricht man es sich ja, nicht wahr? Wenn man es wüsste, bräuchte man sich ja nichts zu versprechen ...“

Hübners Erzählungen führen vom touristischen Venedig bis ins Amerika der 20er Jahre, von der Inflation im postsowjetischen St. Petersburg über die schwelende Hitze der Sierra Nevada zu den Obdachlosen von Sacré-Cœur. Mal schroff und in groben Strichen, mal episch und bildreich zeichnet er Orte, Landschaften und Begegnungen, lässt hinter scheinbar Zufälligem das Unvermeidliche aufscheinen und treibt seine Figuren mit stiller Ironie ihrer Bestimmung entgegen. Denn gleich ob finster oder lakonisch, in allen Geschichten dieses Bandes erwartet den Leser am Schluss noch eine Wendung – manchmal unerbittlich, nicht selten endgültig, aber fast nie ohne Erlösung.

Inhalt:

Prinzchen – Das Kind in Holland – Ich, Engel – Pola – Die Signora Weismann – Fest am See – Iwan fastet